Love is all you need - Kino-Preview KRITIK
Ich stelle mein Fazit an den Anfang: Unbeding anschauen ! Eine romantische Komödie mit Pierce Brosnan.... Eine krebskranke Frau, Familienwirren, Italien, Sonne und ein Zitronenhain... Hätte ich das vorher gelesen, ich hätte abgewunken und einen tollen Film verpasst. Der Regisseurin Susanne Bier gelingt es, das Drehbuch von Anders Thomas Jensen ohne Kitsch in eine tragfähige und glaubhafte Geschichte über Liebe zu übersetzen. Dabei bleibt die Erzählweise nüchtern-betrachtend, Witz entsteht trotzdem, durch überragend ausgefeilte Dialoge und scharf gezeichnete Charaktere. Trine Dyrholm und Pierce Brosnan spielen überzeugend und glaubhaft die Mutter der jungen Braut und den Vater des jungen Bräutigams. Ihr Mann betrügt sie, seine Frau ist tot, man ahnt, dass die beiden sich näher kommen werden. Überraschend ist das "Wie", denn es macht Spaß, den beiden zuzusehen, wie sie auftauen, sich nähern, zweifeln und zurückrudern, sich einander sicherer werden und wieder loslassen, denn beide spielen glaubhaft und mit erstaunlicher Frische, wie man sich als Erwachsene verliebt, wie Liebe den Charakter formt, was Liebe mit den Menschen macht und was Menschen aus Liebe machen. Ihre Kinder, das jungverliebte Brautpaar, scheitern an der Titelidee, "Love is all you need", die Eltern zeigen unterdessen, wie man's richtig übersetzt. Das ganze hat Witz und tolle Dialoge, die Texte sind so ausgezeichnet, dass man kein geschriebenes Wort erkennt. Bis in kleine Nebenrollen hinein ist der Film gut besetzt, allerdings verblassen die übrigen Gäste der Hochzeit neben den überragenden Hauptdarstellern zur Kulisse. Oder vor der Kulisse, die aus Meer, Sonne, viel Italien und eben Zitronenhainen besteht - was Sie eher ermuntern als abhalten sollte, diesen tollen Film zu sehen.